30. Juli 2019

Herrliche Zwetschken-Rezepte zum Kochen und Backen

Der heimliche Star der österreichischen Küche neu interpretiert

Das bläulich- violette Steinobst zählt zu den Rosengewächsen, genauer zur Gattung der Pflaumen. Was gleich eine viel diskutierte Frage aufwirft: Sind Zwetschken einfach die österreichische Version der Pflaume? Die Antwort ist nein, es sind in der Tat zwei verschiedene Früchte. Denn die Zwetschken sind länglicher als die eher rundlichen Pflaumen und haben keine seitliche Fruchtnaht. Zudem lässt sich ihr Fruchtfleisch leichter vom Stein lösen, als bei seinen Verwandten. Schon im 16. Jahrhundert wurden Zwetschken im Tiroler Oberland in etwa 1000 Meter Höhenlage kultiviert. Sie waren auch die einzige Süßigkeit, die lange Zeit bekannt war und sehr gern genascht wurde. Aber auch bis heute ist die Obstsorte, aufgrund ihrer Vielseitigkeit und gesundheitlichen Vorteile, aus der österreichischen Küche nicht mehr wegzudenken.

Gesundes Energiepaket

Neben ihrem einmaligen Geschmack hat die Zwetschke auch einen positiven Effekt auf die Verdauung. Dank des hohen Ballaststoffgehaltes bringt sie diese richtig in Schwung. Schon in der Antike waren die Wirkungen der Zwetschke bekannt – so mancher Römer nutzte den Zwetschkentrunk, um den Magen auf die nächste, meist sehr üppige, Mahlzeit vorzubereiten. Vorsicht ist dennoch geboten: Bei zu großen Verzehrmengen kann sie abführend wirken. Zwetschken sind außerdem kleine Vitaminbomben! Die Steinfrucht enthält viel Kalium, Eisen und Zink, sowie wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, welche zu ihrer bläulichen Färbung führen. Diese wirken antioxidativ und blutreinigend und können so Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Die in der Zwetschke enthaltenen B-Vitamine fördern die Konzentration und tragen zu einer erhöhten Stressresistenz bei.

Schützende Hülle

Beim Einkauf von Zwetschken muss man beim weißen Flaum auf der Frucht keine Sorge haben. Das ist der sogenannte „Duftfilm“, welcher die Zwetschke auf natürliche Weise vor dem Austrocknen schützt und so für längere Haltbarkeit sorgt. Trotzdem sollte man darauf achten, dass die Haut keine Flecken oder Runzeln hat.

Süsse Speise mit Zwetschken-Marmelade

Die Zwetschke kann (fast) alles

Natürlich ist die einfachste Art des Verzehres die Zwetschke gleich roh zu essen. Doch in der Küche findet sie viele verschiedene Zubereitungs- und Verzehrmöglichkeiten. Das Fruchtfleisch der Zwetschken behält beim Backen und Kochen gut seine Form, was sie zum idealen Kuchenbelag macht. Auch in den klassischen Topfenknödeln machen sie sich hervorragend. Wer die Zwetschke gern das ganze Jahr genießt, kann diese entkernen und einfach einfrieren oder einkochen. Österreichische Klassiker wie Zwetschkenröster und Powidl erfreuen so in kalten Wintertagen mit der fruchtigen Süße des Sommers. Apropos Powidl: Als Füllung für Germknödel oder Buchteln werden Zwetschken zum wahren Gedicht für den Gaumen. Wer gar nicht genug von dem Obst haben kann, lässt es trocknen oder nutzt einen Dörrautomat. So verarbeitet schmecken die Früchte herrlich im Müsli, warmen Porridge, als Beigabe im Naturjoghurt, zu Wildgerichten oder zu einer Käseplatte.

Rezept: Zwetschken-Gratin

Ein deftiges, warmes Dessert zum Wohlfühlen. Schmeckt nicht nur an lauen Sommerabenden.

Zutaten:

  • 500 g Zwetschken
  • 4 EL Pinienkerne
  • 120 ml Rum
  • 1 Bio-Orange
  • 1 TL Speisestärke
  • 250 g Zucker
  • 4 Eidotter
  • 1 TL Zimt

Zubereitung:

  1. Die Zwetschken waschen, entkernen und in Hälften schneiden.
  2. Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett anrösten.
  3. 200 Gramm Zucker in einem Topf karamellisieren. Sobald der Zucker die gewünschte Karamellfarbe hat, mit dem Rum ablöschen und die Schale einer Orange hineinreiben.
  4. Sobald die Karamellmasse etwas abgekühlt ist, die Zwetschken in den Topf geben und ca. 5 Minuten darin köcheln lassen.
  5. Zum Binden die Speisestärke in einem Schluck Wasser auflösen und unter die Karamellmasse rühren.
  6. Den Saft der Orange mit dem restlichen Zucker und den Eidottern in einer Schüssel über dem Wasserbad schaumig schlagen.
  7. Die Zwetschken in kleine ausgefettete Förmchen geben und mit der Eimasse übergießen.
  8. Bei 180 °C für 5 Minuten backen und noch warm genießen.

Smoothie mal anders - mit Zwetschke

Rezept: Zwetschken-Smoothie

Der ideale Start in den Tag kommt mit einem Zwetschken-Smoothie besonders fruchtig und zartsüß daher.

Zutaten:

  • 150 g Zwetschken
  • 125 ml Joghurt
  • 50 ml Milch
  • Zimt und Zucker zum Abschmecken

Zubereitung:

  1. Die Zwetschken waschen und entkernen.
  2. Dann mit einem Stabmixer pürieren.
  3. Das Zwetschkenmus nach Belieben mit etwas Zucker und Zimt abschmecken.
  4. Anschließend mit Joghurt und Milch im Mixer vermengen.

Rezept: Zwetschken-Chutney

Das süßliche Zwetschken-Chutney eignet sich hervorragend als Abrundung für herzhafte Wildgerichte.

Zutaten:

  • 300 g Zwetschken
  • 2 Schalotten
  • 1 EL Öl
  • 1 EL Senfkörner
  • 4 EL Zucker
  • 2 EL Weinessig

Zubereitung:

  1. Die Zwetschken waschen, entkernen und in Spalten schneiden.
  2. Die Schalotten schälen und fein würfeln.
  3. Schalotten in einer Pfanne mit etwas Öl und zusammen mit den Senfkörnern und dem Zucker anbraten und karamellisieren. Mit Essig ablöschen und die Zwetschken dazugeben. Bei geringer Hitze einkochen.
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